Eines der Themen dieser Anhörung, die am 20. September 2021 stattgefunden hat "war unter anderem die ungenügende Datenlage in der Schweiz zu zentralen Themen: beispielsweise zum Vorkommen von Kindsmisshandlungen in der Schweiz, aber auch zur Anzahl Kindern, die in Institutionen oder in Pflegefamilien aufwachsen. Im Fokus des UN-Ausschusses standen zudem die Prävention von Gewalt und Unterstützungsangebote für Familien.".
Aufgrund der festgestellten Lücken, "die Anhörung zeigt, dass ein koordiniertes Handeln von Bund und Kantonen notwendig ist, um die zahlreichen Lücken in der Umsetzung der Kinderrechte zu schliessen – u.a. in Bezug auf den Schutz vor Gewalt, die kinderpsychiatrische Versorgung, die kindgerechte Justiz, bürgerliche und politische Rechte von Kindern und im Bereich der Migration.".
Die Dachverbände der verschiedenen Sprachregionen - Kibesuisse, Pro Enfance, die Tessiner Vereinigung für Kinderbetreuung ATAN und die Tessiner Vereinigung für Tagesfamilienbetreuung FTFD - haben sich zusammengeschlossen, um ein „Nationales Konzept für die Bildung, Betreuung und Erziehung im Kindesalter“ (2025) herauszugeben. Dieses grundlegende Dokument bezieht sich auf die kollektive Kleinkinderbetreuung, die kollektive schulergänzende Betreuung und die Tagesbetreuung in Familien für Kinder zwischen 0 und 12 Jahren. Es stellt einen Fahrplan für ein abgestimmtes Vorgehen überall in der Schweiz und auf nationaler Ebene dar.
Dieses Konzept für die Kinderbetreuung und -erziehung hebt die von den Partnern identifizierten Gemeinsamkeiten und die Komplexität der Herausforderungen hervor, mit denen das Feld konfrontiert ist, und schlägt Lösungsansätze vor. Er richtet sich an die Akteure des Sektors und an die kantonalen und nationalen Entscheidungsinstanzen. Konkret umschreibt er den Handlungsspielraum der Stakeholder, die Professionalisierung des Erziehungspersonals sowie Qualitätsanforderungen. Auch die Finanzierung der Leistungen und die Frage der Inklusion von Kindern werden angesprochen.
Die 2022 begonnenen Diskussionen trugen dazu bei, die spezifischen sprachregionalen Kontexte zu erfassen und das gegenseitige Verständnis zu stärken. Die Prozesse führten im September 2024 auch zu einer historischen Pressekonferenz, die es ermöglichte, die Stimme der Bildung und Betreuung von Kindern vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Grundlage zu erheben.
Das vorgeschlagene Konzept ist an den jeweiligen Kontext anzupassen, und unsere Organisationen stehen Ihnen für eventuelle Fragen oder zur Begleitung Ihrer Prozesse zur Verfügung.
Download des Konzepts für Kindererziehung und -betreuung hier.